Bürgerbeteiligung - hatte ich versprochen. Vollversammlung im Kunstforum - hatte ich mir vorgestellt und geplant. SO kann ich mein Versprechen nicht halten. Das bedauere ich außerordentlich! Doch Corona und die uns damit auferlegten Regeln lassen eine Versammlung nicht zu; für einen Zeitraum, den wir im Moment nicht überblicken, der aber mindestens bis zum 01. September andauert. Diese Zeit haben wir nicht.

Für das Projekt "Neue Mitte" sind uns Fördermittel bewilligt worden - rund eine halbe Million. Doch dies gilt für das veraltete Konzept mit dem Hotelkomplex. Für die Realisierung des Vorhabens "Park der Begegnung" sind wir auf Zuschüsse angewiesen.  Um diese Mittel zu trotzdem retten, müssen wir so schnell wie eben möglich ein ausgereiftes neues Konzept vorlegen und die Kosten mit belastbaren Zahlen ermitteln. Die Prüfung und Entscheidung darüber obliegt dem Land. Wenn wir das nicht in den nächsten Wochen hinbekommen, werden wir diese halbe Million mit größter Wahrscheinlichkeit verlieren. Ein va banque-Spiel, das wir nicht gehen können.

Und man muss kein Prophet sein, um zu wissen: die Haushalte werden in den nächsten Jahren wegen der Auswirkungen von Corona desaströs sein: unvorstellbare Milliardenprogramme für Wirtschaft und Gesellschaft, drastische Ausfälle an Gewerbe- und Einkommensteuer, kurz: wir werden den Gürtel noch enger als eng schnallen müssen. Schon jetzt sind alle neuen Förderanträge - und wenn es nur um ein Zelt für unsere Feuerwehr geht - abgelehnt worden. Das gilt für alle neuen Förderanträge. Wenn wir es also nicht schaffen, in kürzester Zeit, innerhalb der kommenden Wochen, unser neues Konzept zu entwickeln und vorzulegen, wird es auf unbestimmte Zeit - wenn überhaupt jemals - keinen Park der Begegnung in Essenheim geben.

Wir sollten jetzt, trotz CORONA, die gegebenen Möglichkeiten nutzen. Das liegt mir sehr am Herzen!

Was also tun wir? Der Gemeinderat handelt:  Neben der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger über Internet, Briefe oder Telefon (hier auf der Homepage)werden ab Montag zwei Arbeitsgruppen Konzepte für den Park der Begegnung und die Multifunktionshalle (mit Heimatmuseum) erarbeiten. In den Arbeitsgruppen werden Fachleute und Vertreter der Fraktionen von CDU, FWG und SPD - also die Menschen sein, die SIE gewählt haben, denen Sie vertrauen. Geleitet werden die Arbeitsgruppen von Timm Helbach, unserem Architekten. Er wird dafür sorgen, dass Vorstellung und Wirklichkeit zusammengefügt werden. Wir möchten Ihre Wünsche umsetzen, aber es muss auch bezahlbar sein! Kredite sollten möglichst keine Option sein.

Rund einen Monat sollten wir uns für diesen Prozess geben - mehr Zeit haben wir nicht. Dann möchten wir Ihnen zeigen, wie unser aller Park der Begegnung aussehen wird.

Und auch das gehört zum offenen Wort: Die Neue Mitte ist nicht ohne Investoren zu stemmen. Drei haben sich dem Rat präsentiert und uns ihre zum Teil beeindruckenden Konzepte vorgestellt.  Die Investoren werden Geld in die Hand nehmen müssen, viel Geld - 8, 9 Millionen Euro. Denn wir haben schon jetzt gewaltige Parkplatzprobleme im Ort. Deshalb bestehen wir darauf, dass der Investor eine große Tiefgarage unter dem Park baut mit 30 bis 40 Stellplätzen. Und jeder einzelne Stellplatz kostet in der Herstellung 35tausend bis 40tausend Euro.

Die Gewerbefläche der Gebäude, also unser Café, unser Dorfladen und all die anderen wichtigen Einrichtungen für den täglichen Bedarf, müssen finanzierbar sein, werden wohl kaum Gewinn abwerfen. Seinen Gewinn wird der Investor an den Wohnflächen erzielen. Dieser Grad zwischen den Interessen der Investoren und denen unserer dörflichen Gemeinschaft, ist sehr schmal. Wir haben im Vorfeld von den Interessenten jene aussortiert, die nichts mit unserer Region zu tun haben, die hierher kommen, um schnelles Geld zu machen, die unsere Anliegen und unser Dorf nicht interessieren. Manche Interesssenten haben sich aber auch zurückgezogen, nachdem sie das Projekt durchgerechnet haben. Übrig geblieben sind die, die ihre eigenen Interessen aber auch die Wünsche und Vorstellungen unserer Gemeinde im Auge haben.

Nun entscheiden wir, Ihre gewählten Vertreter, mit wem wir unser Projekt „Park der Begegnung“ umsetzen und bauen wollen. Sauber, anständig, gewissenhaft und transparent. Wir wissen um unsere Verantwortung! 

Winfried Schnurbus
Ortsbürgermeister
 

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